Nachbarschaftstreff im Ostlandring

Historie

Durch städtebauliche Planung kam es um 1993 dazu, dass in einem Wohngebiet mit Einfamilien- und Reihenhäusern aus den 60 iger Jahren 9 Mehrfamilienhäuser (sogenannte Stadtvillen im Ostlandring) von der Nileg gebaut wurden, die mit einer B-Schein-Berechtigung bezogen werden konnten. In den Häusern wohnen ca. 71 ausländische und ca. 35 deutsche Familien. Leider wechseln die Mieter häufig, so dass es nur selten zu nachbarschaftlichen Beziehungen kommt. Durch die Nähe von "alteingesessenen Burgdorfern" und den ausländischen MitbürgernInnen kommt es immer wieder zu nachbarschaftlichen Streitigkeiten. Auch unter den verschiedenen Nationalitäten kommt es zu Problemen, die teilweise nur mit Hilfe der Polizei gelöst werden können.

2002 wurden Versammlungen mit den Mieterinnen und Mietern, der Stadt Burgdorf und der Ausländerbeauftragten durchgeführt. Bei diesen Versammlungen wurde deutlich, dass insbesondere Frauen und Mädchen einen Treffpunkt wollen.

Der Leiter des Präventionsrates Herr Wolfgang Müller verhandelte im Jahr 2002 mit der Nileg bezüglich einer günstigen Wohnung für Präventionsarbeit. Seit Anfang 2003 übernimmt die Stadt Burgdorf die Miete in Höhe von 240€.

Das Frauen- und Mütterzentrum Burgdorf e.V. übernahm die Federführung für den "Nachbarschaftstreff im Ostlandring". D.h. der Verein kümmerte sich um die Räumlichkeiten, koordiniert die unterschiedlichen Angebote und ist Ansprechpartnerin. Zwischenzeitlich hat die Federführung unter den Kooperationspartnern gewechselt. 

Ziel ist es die im Ostlandring lebenden Familien zu motivieren selbst aktiv zu werden. Unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe", sind die Frauen, die sich aus den Mieterversammlungen als aktiv herauskristallisiert haben, in die Arbeit sofort mit einbezogen worden. Sie haben schon bei der Ausgestaltung der Räume, Eröffnungsfeier und dem laufenden Programm mitbestimmt. 

Die Mädchenarbeit soll die jeweiligen Interessen und Lebensumstände der Mädchen ernst nehmen. Dazu ist es notwendig sich mit den unterschiedlichen Herkunftsländern auseinander zu setzen und in einen gemeinsamen Dialog zu treten, ohne die hiesige Kultur als die einzig maßgebliche anzusehen. Die vorhandenen Stärken der Mädchen sollen bewusst gemacht werden, so dass auch hier der Gedanke der Selbsthilfe Früchte tragen kann. Die Einbeziehung der im Quartier lebenden Familien wird über die Organisation von Sommerfest, Laternenfest etc. gewährleistet.

An den Aktivitäten beteiligen sich neben dem Frauen- und Mütterzentrum Burgdorf e.V. folgende Vereine bzw. Institutionen: 

Die Angebote im Nachbarschaftstreff

Frau Barbara Martens bietet offene Treffs für Frauen mit ihren Kindern am Vormittag an. Sie ist Ansprechpartnerin für die Familien und kann bei kleinen Problemen helfen, bei größeren Problemen werden Adressen zur Hilfe und die Begleitung bei Terminen angeboten.

Veranstaltungen, die sich an dem Informationsbedürfnissen der Familien orientieren.

Außerdem wird ein Kreativtreff und eine Back- und Kochgruppe angeboten. Diese Angebote werden in erster Linie von den Frauen selbst geleitet.

Es ist Aufgabe die Familien in die vielen attraktiven Aktivitäten der Stadt, Vereine und Institutionen zu integrieren. Schwellenangst soll überwunden werden.

Deutschkurse in Kooperation mit der VHS 

Integration ist nur möglich wenn eine gemeinsame Sprache vorhanden ist. Eine wesentliche Schwierigkeit sind die Deutschkenntnisse der MigrantenInnen. Alphabetisierungs- und Deutschkurse werden in Zusammenarbeit mit der VHS angeboten. 

Mädchenarbeit der Mobilen Jugendhilfe und Paulusgemeinde 

Die Mädchen haben ein eigenes Zimmer. Der Treffpunkt soll als Freiraum für die Mädchen dienen, in welchen sie sich zurückziehen, freie Zeit miteinander verbringen oder Erfahrungen austauschen können. Inhaltlich finden Aktionen und Programmpunkte statt, bei welchen die Mädchen eine stereotype Geschlechterrolle verlassen können (Fahrräder reparieren, mit Holz arbeiten etc.). Aber auch "mädchentypische" Dinge wie miteinander Kochen oder Tanzen wertgeschätzt und akzeptiert wird. Ein Selbstverteidigungskurs für Mädchen wäre möglich. 

Diese Mädchenarbeit wird von einer Sozialpädagogin und einer Projektstudentin durchgeführt. 

Hausaufgabenhilfe 

Der Kinderschutzbund Burgdorf bietet 2 x wöchentlich eine Hausaufgabenhilfe in der Wohnung am Ostlandring an. Hier werden insbesondere Mädchen angesprochen, die im Ostlandring wohnen.

Freizeitgruppe 

Das Frauen- und Mütterzentrum bietet eine wöchentliche Freizeitgruppe an. Hier werden Kinder aus dem Quartier an eine sinnvolle und kostengünstige Freizeitgestaltung herangeführt. In der Vergangenheit waren die Ausflüge in der Natur besonders gewünscht. Fahrradfahren, Schnitzeljagd, Basteln mit Naturmaterialien sowie das gemeinsame Kochen und Backen standen im Vordergrund. Zur Zeit liegt der Schwerpunkt auf das Schwimmen im Hallen- bzw. Freibad. 

Projekte 

Für Projekte werden jährlich Gelder bei verschiedenen Stellen beantragt. So gab es bisher Deutschkurse von der Klosterkammer, Kreativtreffs von der Aktion Mensch und Integrationspreis der Region Hannover, Berufsorientierung für Frauen Integrationspreis Region Hannover, Gründertisch.

Finanzierung 

Mietfreiheit garantiert durch die Stadt 

Laufende Arbeiten