Konzept
1. Was sind
überhaupt
Frauen- und Mütterzentren?
2. Familienselbsthilfe
3.
Aufwandsentschädigungen
4.
Frühförderung
5. Der offene Treff
6. Wir sind
eine
Informationsdrehscheibe
7. Existenzgründung
8. Das Frauen- und
Mütterzentrum Burgdorf e.V.
9. Krippe
10. Jahresprogramm
11. Regelmäßige
Angebote
12. Agentur
für haushaltsnahe
Dienstleistungen
13. Das
Unternehmerinnen-Zentrum
14. Regionale
und überregionale
Beteiligungen
15. Nachbarschaftstreff
Ostlandring
16. Die
Finanzierung
17. Unser Frauen-
und Mütterzentrum
1.
Was sind überhaupt Frauen- und Mütterzentren?
Die Idee zur Entwicklung eines Konzeptes für Frauen- und
Mütterzentren wurde Mitte der 80ziger-Jahre geboren.
Inzwischen gibt es in Deutschland ca. 400 Frauen- und
Mütterzentren.
Mütterzentren sind ein öffentlicher Raum der
Familienselbsthilfe – eine zeitgemäße Form
der Nachbarschaftshilfe, in denen sich Menschen aller Altersstufen
über ihre Erfahrungen im Zusammenleben mit Kindern und Familie
auf gleichberechtigter Ebene austauschen. Hier sind sie mit ihren
Kindern willkommen.
Hier erfahren sie Entlastung und Anerkennung und hier können
sie Kontakte knüpfen.
BesucherInnen werden im Frauen- und Mütterzentrum auf ihre
Fähigkeiten angesprochen, nicht auf ihre Defizite. So geht es
nicht darum, Qualifikationen abzufragen, sondern es geht darum, die im
Zusammenleben erworbenen Fähigkeiten zu akzeptieren. Diese
Kompetenzen bilden den Ausgangspunkt und die Grundlage der Arbeit in
den Frauen- und Mütterzentren. So kommen Fähigkeiten
zum Tragen, die sonst der Gesellschaft verloren gehen.
Für die Übernahme von Aufgaben, wie z.B.
Kinderbetreuung, Kurse, Cafédienst, um nur einige der
vielfältigen Aktivitäten zu nennen, die im Frauen-
und Mütterzentrum entfaltet werden, gibt es eine
Aufwandsentschädigung.
Alle Angebote werden von den NutzerInnen selbst organisiert und
durchgeführt, nur bei Bedarf werden Fachkräfte
beteiligt.
Internationale Anerkennung erfuhren die deutschen
Mütterzentren. Als eines von zwei deutschen Projekten
erhielten die Zentren das international anerkannte Gütesiegel
„BEST PRACTICE“ der UN, das weltweit einhundertmal
vergeben wird.
Mit diesem Gütesiegel der UN wird auf Projekte aufmerksam
gemacht, die Vorbildcharakter für die Verbesserung der
Lebensqualität in Städten und ländlichen
Gemeinden haben.
Der Mütterzentren Bundesverband erhielt stellvertretend
für alle 400 Mütterzentren in Deutschland die
Auszeichnung
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2.
Familienselbsthilfe
Die staatliche Unterstützung von Familien wird heute von der
Idee der Vorsorge getragen. Es geht weniger darum, benachteiligte
Familien finanziell zu unterstützen als vielmehr darin zu
bestärken, eigene Kräfte zu entwickeln und Probleme
zu bewältigen. Nicht Abhängigkeit, sondern
Eigenverantwortlichkeit und soziale Verantwortung sind das auch vom
geltenden Kinder- und Jugendrecht getragene Ziel.
Mit diesem Verständnis staatlicher Förderungspolitik
stellt nicht die Familienhilfe, sondern die Familienselbsthilfe den
Schwerpunkt dar.
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3.
Aufwandsentschädigungen
Die Aufwandsentschädigungen haben eine große
Bedeutung. Sie bilden eine nicht zu unterschätzende
Brücke im Auseinanderdriften von Familienleben und Arbeitswelt
und fördern gleichzeitig die gesellschaftliche Anerkennung der
geleisteten Arbeit.
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4.
Frühförderung
Die Arbeit der Frauen- und Mütterzentren vor Ort wird immer
wieder mit einem "Dorfbrunnen" verglichen, der für die ganze
Familie Treffpunkt, Unterstützung, Austausch, Lebendigkeit,
Vielfalt, etc. bietet.
Im 7. Familienbericht ist zu lesen, dass Familien dann ihre
„Leistungen“ (Schaffung von Humanvermögen,
Bereitstellung von „care“ besser erbringen
können, wenn sie in soziale Netzwerke eingebettet sind.
Frauen- und Mütterzentren sind solche Netzwerke!
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5. Der
offene Treff
Der Besuch des offenen Treffs ist meist der erste Kontakt mit dem Haus.
Hier werden alle BesucherInnen offen aufgenommen und über die
Arbeit des Zentrums informiert.
Der offene Treff ist hier nicht ein Angebot, sondern die Methode
für Kontakt und Begegnung zur Vermittlung von Werten und
Leitbildern nach dem Motto „vormachen, mitmachen, selber
machen“. Somit können vielfältige
Beziehungen in einem "öffentlichen Raum" entstehen (Stichwort:
Großfamilie, Wahlfamilie).
Im Mütterzentrum begegnen sich die unterschiedlichsten
Menschen in den verschiedensten Altersgruppierungen, mit
unterschiedlichen Charakteren und Erziehungsstilen, Lebenserfahrungen
und Bildungshintergründen, kulturellen und sozialen
Bedarfslagen.
Es geht hierbei nicht um ein weiteres professionelles Angebot mit
ausgeschriebenem Programm und Kursstruktur, zu dem Mütter und
Väter mit ihren Kindern hingehen müssen, sondern im
Sinne eines „präventiven Kaffeeklatsches“
erfahren Eltern wie Kindern eine Förderung über den
Erfahrungsaustausch untereinander und im Gespräch miteinander.
Bildungsferne Familien werden somit auch erreicht.
Hierzu einige Beispiele:
• Sprachförderung als solche im Rahmen des
Zentrumsalltags, Kinder lernen sehr früh, sich zu
artikulieren. Das ist besonders für Familien mit
Migrationshintergrund wichtig.
• Spielen und streiten mit jüngeren und
älteren Kindern.
• Kontakte mit anderen Menschen, Erweiterung der Kleinfamilie
• Essen mit älteren Menschen, die ihre
Großeltern sein könnten (Wahrnehmung der
älteren Generation)
• Eine Vielfalt von Menschen führt zu einer Vielfalt
von Anregungen, mit denen sich die Kinder von Beginn an auseinander
setzen müssen.
• Frühere Selbstverständlichkeiten, wie
Respekt vor und Höflichkeit zu anderen Menschen werden erlernt.
Die Frühförderung der Kinder im
Mütterzentrum wird somit auf „viele Beine
gestellt“! Sie erhält eine breite Basis,
Das ist eine eher unsichtbare Arbeit von präventivem Handeln
Natürlich werden Familien bei Bedarf auch weiterhin zu
professionellen Diensten vermittelt; auf Wunsch mit
Unterstützung und Begleitung.
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6.
Wir sind eine Informationsdrehscheibe
Somit konnten in der Vergangenheit gute Kooperationsbezüge und
Vernetzungsstrukturen erarbeitet werden zu kommunalen Ämtern
und Behörden, zu Schuldner-, Erziehungsberatung, zu
Therapeuten, Ärzten, Schulen und Kindergärten.
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7.
Existenzgründung
Unter Existenzgründungen bzw. Selbständigkeit mit
Unterstützung eines MüZe verstehen wir gewerbliche
und freiberufliche Angebote z.B. haushaltsnahe Dienstleistungen,
individuelle Kinderbetreuung/Tagesmütteragentur,
Büroservice, Gesundheitsangebote etc. die sich
gewöhnlich in den Räumen des Hauses an die
BesucherInnen richten und von diesen zunächst im Rahmen der
Nachbarschaftshilfe in Anspruch genommen werden können. Hier
können zunächst im vertrauten Umfeld Talente sowie
auch Marktchancen ausprobiert werden.
Berufliche Selbständigkeit bietet den Gründerinnen
und Selbständigen Beschäftigungs- und
Einkommenschancen, sowohl zunächst im Neben- als auch im
Vollerwerb. Hierzu bietet der Bundesverband der Mütterzentren
entsprechende Seminare für Existenzgründerinnen an.
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8.
Das Frauen- und Mütterzentrum Burgdorf e.V.
arbeitet nach diesen Grundsätzen und mit diesen Zielen.
Es besteht seit 1993 und hat z.Zt. ca. 125 Mitglieder, wobei ich
ausdrücklich betonen möchte, dass eine Mitgliedschaft
zum Besuch des Zentrums und zur Inanspruchnahme von Angeboten nicht
erforderlich ist.
Wir beschäftigen z.Zt. insgesamt 10
sozialversicherungspflichtig angestellte Mitarbeiterinnen, 5
MitarbeiterInnen auf 400€ - Basis, 4
BürgerarbeiterInnen, davon ist eine Stelle vakant, sowie
ständig 1-2 Praktikanten.
Weiterhin gibt es ca. 35 Frauen, die regelmäßig
ehrenamtlich und z.T. gegen Aufwandsentschädigung arbeiten.
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9. Krippe
Seit August 2002 betreiben wir eine Krippe. Die "Sonnen-
und Mondmäuse" sind Gruppen mit je 15 Kindern zwischen 1 und
3 Jahren. Wir bieten einen Frühdienst von 07.30 - 8.00 Uhr, eine
Kernzeit von 08.00 - 15.00 Uhr und eine Spätbetreuung von 15.00 -
17.00 Uhr an.
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10.
Jahresprogramm
Wir bieten regelmäßige offene Treffen für
unterschiedliche Interessen an. Darüberhinaus wird zweimal
im Jahr ein wechselndes Halbjahresprogramm mit diversen Kursen,
Seminaren, Events u.v.m. angeboten.
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11.
Regelmäßige Angebote
Offene Treffen zum Frühstück
Das Sonntagscafe "Die Versilberten"
Krabbelgruppen
Spieleabende für Erwachsene
Stillgruppe
Selbsthilfegruppen
Rückbildungsgymnastik
BUTT
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12.
Agentur für haushaltsnahe Dienstleistungen
In Zusammenarbeit mit dem Seniorenrat wurde im Oktober 2009 ein Konzept
zur Umsetzung in Burgdorf erarbeitet. Die Haushaltshilfen sind bei uns
angestellt und versichert, Menschen aus Burgdorf und Umgebung, die
Hilfen regelmäßig oder einmalig benötigen
fordern sie an. Sie erhalten eine Rechnung, die sie in ihrer
Steuererklärung absetzen können. Das Angebot richtet
sich an alle Bevölkerungsgruppen. Das wichtigste Ziel dieses
Projektes ist aber, das Senioren/Seniorinnen möglichst lange
selbst bestimmt zu Hause wohnen können.
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13.
Das Unternehmerinnen-Zentrum
Das Unternehmerinnen-Zentrum bietet mit
„Anfängerbüros“ eine gute
Möglichkeit
auf dem Weg in die Selbstständigkeit.
Diesen Weg haben auch schon einige Mütterzentrumsfrauen in
Burgdorf mit Erfolg bestritten.
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14.
Regionale und überregionale Beteiligungen
- Ak Frauen - Niedersachsentreffen –
Bundesverbandstreffen –Präventionsrat -
Butt – kommunales Bündnis für Familien
– LEB - SMB – LAG für Soziale Brennpunkte
in Niedersachsen – Ideeninitiative Zukunft
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15.
Nachbarschaftstreff Ostlandring
Das Projekt lief von April 2003 – Dezember 2010 unter unserer
Federführung. Kooperation mit KSB, Pauluskirche, mobiler
Jugendhilfe, Gleichstellungsbeauftragter,
Ausländerbeauftragter.
Seit 2011 ist uns das aus finanziellen Gründen nicht mehr
möglich,
wir sind weiterhin Kooperationspartnerin.
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16. Die
Finanzierung
Mitgliedsbeiträge, Einnahmen aus den vielfältigen
Angeboten, Spenden, Projektgelder und Zuwendungen der Stadt Burgdorf,
der Region Hannover und des Landes Niedersachsen.
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17.
Unser Frauen- und Mütterzentrum
Die Räumlichkeiten liegen in der Mitte des Zentrums, sind
barrierefrei und haben 2 Eingänge mit direkter Anbindung an
ein behindertengerechtes WC mit Wickelmöglichkeit und ein
Büroraum mit öffentlichem PC Zugang. Eine Spielecke
ermöglicht es, die Kinder zu beschäftigen.
Die fast bis zum Boden reichendem Fenster über die
Längsseite des Raumes sind zur Straße hin einsehbar.
Der Raum ist mit 2 großen Tischen ausgestattet, die jeweils
Platz für 12 Personen bieten.
Eine Küchenzeile ist in den Raum integriert. Regale enthalten
Bücher und Geschirr und Informationsbroschüren.
Die Angebote werden so konzipiert, dass sie offen für alle
sind. Einzelnen Personen wird die Chance gegeben, Kontakte zu
knüpfen. Regelmäßige Treffs, rund um die
Organisation des Hauses für alle NutzerInnen mit
gleichberechtigtem Stimmrecht, wir begegnen uns auf Augenhöhe,
formale Hierarchien werden, soweit möglich vermieden. Jeder
kann sich im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen, Geben und
Nehmen ist im eigenen Rhythmus möglich, Normal ist Vielfalt.
Die Angebote sind stets offen für alle Menschen, ungeachtet
der Herkunft, des Geschlechts oder etwaiger Handicaps (mit Ausnahme von
geschlechtsspezifischen Beratungen)
Dieser Gedanke steht nicht nur auf dem Papier, er wird in unserem Haus
gelebt und auch nach außen transportiert
Durch die vielfältigen Formen der Begegnung bekommt ein/e
Unbekannte/r ein Gesicht, dadurch wird Empathie und soziale
Verantwortung gestärkt
Der Selbsthilfegedanke steht bewusst im Vordergrund
Die Nachbarschaftshilfe wird unterstützt und als
Selbstverständlichkeit angesehen
Wir schaffen „Win-Win-Situationen“ für
alle Beteiligten
Wir verbessern die Infrastruktur in unserer Stadt und somit die
Lebensqualität, was den sozialen Zusammenhalt stärkt
Wir nehmen die sozialen Bedürfnisse frühzeitig wahr
und können so Sprachrohr für Veränderungen
und/oder Verbesserungen sein
Wir leben einen neuen und erweiterten Familienbegriff

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